Wasserkraftwerke sind die wichtigste Quelle elektrischer Energie in der Schweiz. Einen markanten Teil tragen Kleinwasserkraftwerke bei.
Rund 7'000 Mühlen, Wasserräder oder kleine Turbinen waren vor 100 Jahren noch in Betrieb, teils zur Elektrizitätserzeugung oder zur rein mechanischen Nutzung. Lange Zeit waren solche Anlagen das Herzstück des lokalen Gewerbes und der Industrie mit grossem Energiebedarf.
Viele dieser Kleinwasserkraftwerke wurden infolge Überalterung oder mangelnder Rentabilität stillgelegt. Der flächendeckende Ausbau des Stromnetzes, das Angebot billiger Energie aus Grosskraftwerken und wegen der Konkurrenz von billig und flexibel einsetzbaren Verbrennungsmotoren reduzierte sich der Bestand der Kleinwasserkraftwerke bis 1990 auf unter 1‘000 Anlagen.
In den 1990er-Jahren wurde das Potential der Kleinanlagen neu bewertet und der erneuerbaren Energieprduktion mit Hilfe von Fördergeldern zu einem neuen Aufschwung verholfen. Die Anzahl der Kleinwasserkraftwerke konnte damit stabil gehalten werden. Die Wichtigkeit der Kleinwasserkraft wurde damit in der Energiestrategie des Bundes festgehalten.
Die Kleinwasserkraft hat sich in der Schweiz etabliert und leistet einen beträchtlichen Beitrag für eine nachhaltige Energiewirtschaft. Knapp 10 Prozent der Wasserkraftproduktion stammt heute bereits aus Kleinanlagen. Diese rund 1‘000 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 10 Megawatt produzieren jährlich im Mittel 3‘372 Gigawattstunden elektrische Energie. Das Bundesamt für Energie schätzt zudem das jährliche Ausbaupotential von Kleinanlagen auf 200 bis 300 Gigawattstunden.
Der Görbsbach in Vättis SG wird bereits seit langer Zeit zur Produktion von elektrischer Energie durch die Dorfsägerei genutzt. Um dieses Potential auch künftig nutzen zu können, muss die veraltete Anlage grundlegend erneuert werden. Die sogenannte Ausleitstrecke soll vergrössert werden und die Kraftwerkszentrale an einem neuen Standort gebaut werden. Gleichzeitig soll den heutigen Anforderungen an den Schutz des Gewässers Rechnung getragen werden. Beispielsweise wird mit einem neuen Projekt das bestehende Fischwanderhindernis im Görbsbach aufgehoben.
PLANAQUA erarbeitet ein Konzessionsprojekt für die Wasserkraftnutzung des Görbsbach in Vättis SG. Die Ingenieure von PLANAQUA übernehmen dabei die Gesamtleitung, projektieren die technischen Anlageteile und koordinieren mit dem Umweltbüro, welches die Auswirkungen auf die Restwasserstrecke und insbesondere auf die Fischgängigkeit des Baches abklärt. Im Spannungsfeld zwischen Ökologie, Gesellschaft und Ökonomie wird PLANAQUA die beste Lösung für die Nutzung dieses Wasserkraftpotentials finden.